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RASC News > Afghanistan > Die „Kurdenfrage“ im Iran
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Die „Kurdenfrage“ im Iran

Published 10/05/2025
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Einführung

Iranische Kurden sind ein Teil der EinwohnerInnen des Irans, die die kurdische Sprache sprechen und einen ethnisch kurdischen Hintergrund besitzen. Den Statistiken zufolge leben im Iran schätzungsweise zwischen acht und neun Millionen Kurdinnen und Kurden, welche ca. 10 % der iranischen Bevölkerung ausmachen. Die Mehrheit davon ist sunnitisch muslimisch geprägt. Die meisten Kurdinnen und Kurden leben in den Provinzen Kurdistan, Kermanshah und Ilam sowie in Teilen von West-Asarbaidschan, Nord-Chorasan, Buschehr und der südlichen Provinzen Fars (fa.wikipedia.org). Iranische Kurden pflegen eine eigene Kultur, Geschichte, Kunst, Politik usw., mit denen wir uns in den kommenden Abschnitten befassen.

Die Kurden des Irans und die islamischen „Ummah“

Die Kurden sind eine der ethnisch ältesten Gruppen, die im Nahen Osten leben, und ihre politische Frage sollte, wie bei anderen Bevölkerungsgruppen des Nahen Ostens, im Kontext der historischen, politischen und kulturellen Entwicklungen dieser Region untersucht werden. Die im Nahen Osten lebenden Stämme und Gruppen waren im Laufe der Geschichte unzertrennlich. Der Verbindungspunkt all dieser Ethnien und Gruppen wie Türken, Kurden, Perser, Araber usw. war der Islam als Religion. Im Rahmen der Hauptlehren des Islams wird absolute Gleichheit betont und es gibt keine Rassen- oder ethnischen Unterschiede und der Grad der Überlegenheit jeder Person nur durch die Nähe derer zu Gott bestimmt. Dafür bedarf es der Leistung von „gerechter Taten“. Diese vom Islam angestrebte Gleichheit auf politischer Ebene wir unter dem Begriff

„Islamische Ummah“ zusammengefasst. „Islamische Ummah“ umfasst alle Bewohner islamischer Länder, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit und Rasse. Muslime leben seit Jahrhunderten unter diesem Ansatz zusammen. Dabei waren Fragen nach Ethnie und Rasse nie Teil des politischen Diskurses, selbst wenn die Macht über lange Zeit sehr zentralistisch verteilt war.

Nichtsdestotrotz gab es Phasen, in denen einige arabische Herrscher über die rassische Überlegenheit der Araber und ihre dauerhafte politische Souveränität phantasierten, wofür der Begriff „Ajam“ entstand. In den islamischen Intellektuellen- und Gelehrtenkreisen hingegen fand dieser Ansatz nie auf Zustimmung oder Unterstützung, weil er direkt dem islamischen Verständnis nach Toleranz widersprach. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts etablierte sich im Iran die „Safawi-Herrschaft“. Die Safawiden- Herrscher, die Oberhäupter einiger türkischer Stämme, änderten aufgrund von Differenzen mit den osmanischen Türken, ihre religiöse Ausrichtung und zwangen die Mehrheit der Iraner ihnen dies gleichzutun und sich dem schiitischen Verständnis des Islams zuzuwenden.

Ein Grossteil der Kurdinnen und Kurden verblieb jedoch sunnitisch. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert kam es zwischen den Kurden und der iranischen Führung dadurch regelmässig zu Problemen im religiösen Kontext. Diese waren jedoch nie schwerwiegend und führten kaum zu langfristigen Konflikten. Kurdische Gebiete im Iran wurden unter der Aufsicht von Khanen und anderen Stammesführern regiert. Obwohl diese als Stammesführer in ihren Regionen über viele Machtbefugnisse verfügten, standen sie immer unter der Führung der Zentralregierung und war ihr verpflichtet, regelmässige Steuerabgaben zu leisten. Als Muslime und Iraner lebten die Kurden auf iranischem Territorium und teilten sowohl dieselben Herausforderungen als auch Perspektiven und Möglichkeiten aller anderen Volksgemeinschaften. „Bis zur Gründung der Republik Türkei im Jahr 1923, bildete die islamische Ummah den Kern der Souveränitätsidee des Osmanischen Reiches. Verschiedene Stämme mit unterschiedlichen Religionen bildeten zusammen ein einziges Land, das vom Sultan als Herrscher der islamischen Ummah regiert wurde. In dieser politischen Form lebten verschiedene ethnische Gruppen wie Türken, Kurden, Armenier, Griechen und Araber innerhalb der Grenzen des Osmanischen Reiches zusammen“ (aasoo.org/fa/articles/2864). Diese Form des gemeinschaftlichen Zusammenlebens und der Besinnung auf die gleichen religiösen Hintergründe, hielt bis zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts an. Mit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches kam es zu neuen Entwicklungen und die Ideen des ethnischen Nationalismus löste das Konzept der „islamischen Ummah“ ab.

Der Einzug des Nationalismus in den Nahen Osten und der Beginn der Kurdenkrise

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wuchsen in Europa nationalistische Ideen, und nach der Bildung des Nationalstaats in einigen europäischen Ländern wurde diese Idee in andere Teile der Welt exportiert. Man kann sagen, dass die Türken eine wichtige Rolle bei der Übertragung nationalistischer Ideen aus Europa in die islamische Welt und den Nahen Osten gespielt haben. Ende des 19. Jahrhunderts drang die Idee des europäischen Nationalismus in die Türkei ein und es bildete sich ein „Strom junger Türken“, der sich auf die Ideen des türkischen Nationalismus konzentrierte. Die politische Bewegung der Jungtürken gab ihre Existenz am 14. Juli 1889 unter dem Titel „Vereinigungs- und Fortschrittsgruppe“ bekannt (rfi.fr/fa). Mit der Entstehung des Phänomens des türkischen Nationalismus wurde je länger, je intensiver auch im Iran und weiteren arabischen Ländern die Frage der ethnischen Zugehörigkeit und des ethnischen Nationalismus aufgeworfen. Nach dem Untergang des Osmanischen Reiches bildeten sich viele eigenständige Staaten heraus, die sich teilweise stark auf ihre arabisch- oder türkisch-ethnischen Wurzeln zurückbesannen. Der britische Kolonialismus spielte bei der Planung dieser geografischen Aufteilung eine Schlüsselrolle und behinderte die Bemühungen der Kurdinnen und Kurden, einen für sie eigenen kurdischen Staat zu schaffen, und teilte sie in die Länder Türkei, Syrien und Irak auf

Im Gegensatz zu der Türkei, dem Irak und Syrien war der Iran kein Produkt kolonialer Spaltung. Neben seiner zweitausend Jahren etablierten kulturellen und historischen Identität wurden die Grenzen des heutigen Iran bereits im frühen 15. Jahrhundert geschaffen. Dabei gelten die Kurd des Irans als Teil der ursprünglichen und einheimischen Bevölkerung. So wird auch die kurdische Sprache zu den iranischen Sprachen gezählt. Mit anderen Worten: Die Kurden sind im Boden der iranischen Geschichte verwurzelt und betrachten sich als mitunter rechtmässigen Erben der iranischen Geschichte und Kultur. Für dieses Selbstverständnis der iranischen Kurdinnen und Kurden trug auch die deutlich andere Ausprägung des iranischen Nationalismus bei. Im Gegensatz zu den nationalistischen Auswüchsen in der Türkei, in Afghanistan oder anderen Teilen der arabischen Welt, zielte der iranische Nationalismus nie darauf ab, Minderheiten zu unterdrücken, die Gesellschaft zu homogenisieren und ihr eine assimilierende Identität überzustülpen. Der Kern des iranischen Nationalismus besteht nämlich nicht auf der Basis einer gemeinsam ethnischen, sondern einer gemeinsam kulturellen Zugehörigkeit. Dies lässt sich auch in der Namensgebung des Irans darlegen. So lag der Hauptgrund für den Wechsel von „Persia“ zu „Iran“ darin, die nationale Identität zu popularisieren und zu universalisieren. Denn der Begriff „Iran“ umfasst alle ethnisch iranischen Gruppen und Stämme – einschliesslich der Kurdinnen und Kurden. Auch im sprachlichen Bereich ging der Iran historisch andere Wege. Die persische Sprache wurde als interkulturelle Universalsprache verwendet, sodass die unterschiedlichen Stämme miteinander kommunizieren konnten. Selbst die herrschenden Könige (egal ob Türken, Kurden, Belutschten, Moguln etc.) setzten auf die persische Sprache und schufen so eine Form der Inklusion, denn die persische Sprache wurde von allen Stämmen mitgeprägt. So spielten auch die Kurden bzw. die kurdische Sprache in der Entwicklung des Persischen eine wichtige Rolle. Auch religiöse Aspekte waren ein seit langem bestehendes und einigendes Phänomen unter den inneriranischen Gruppen und Stämmen. All dies führte dazu, dass die iranischen Kurdinnen und Kurden nie grössere und längere politische Konflikte mit dem Staat austragen mussten, wie das in der Türkei, im Irak oder in Afghanistan der Fall ist/war. Dass aber auch die Kurden im Iran nicht immer frei von staatlichen Einflüssen waren, zeigt der Umgang von Reza Shah Pahlavi, der unter anderem das Tragen von traditionell kurdischer Kleidung einschränkte. Am Ende des Ersten Weltkriegs versuchten kurdisch-nationalistische Akteure wie Simko Schikak, durch Mithilfe ausländischer Kräfte, kurdische Gebiete vom Iran abzutrennen und einen unabhängigen kurdischen Staat zu gründen. Obschon „Simko in vielen Staaten (Grossbritannien, Frankreich, Russland, Türkei) um Unterstützung warb, konnte er sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen.“ (Human Geography Research) Der Hauptgrund für das Scheitern lag darin, dass sich der Grossteil der Kurdinnen und Kurden mit dem Iran, seiner Kultur und Geschichte identifizieren konnten und dadurch der Drang nach Abspaltung und staatlicher Unabhängigkeit der kurdischen Nationalisten nicht auf Wiederhall stiess. Dem kurdischen Nationalismus gelang es nie eine wirksame ethnische Ideologie und den iranischen Staat als Feind der Kurden zu etablieren.

So verlagerte sich der Widerstand und das Unabhängigkeitsbestreben in die umliegenden Länder, in denen die Kurdinnen und Kurden nicht so frei leben konnten, wie das im Iran der Fall war.

Einordnung des kurdischen Nationalismus

Seit Beginn der Safawiden-Herrschaft im Iran (Anfang des 15. Jahrhunderts) bis zum Beginn des

19. Jahrhunderts galten die Probleme der Kurden mit den regierenden iranischen Instanzen als interne Streitigkeiten und hatten meist einen religiösen Hintergrund. Nach Beginn des 19. Jahrhunderts und mit der Entstehung des iranischen Nationalismus nahmen diese Unterschiede teilweise eine ethnische Färbung an, aber aus den genannten Gründen führte keiner von ihnen zur Entstehung einer sehr starken separatistischen Idee innerhalb der kurdischen Gemeinschaft. Dabei führt nationalistisches Denken per se grosse Probleme mit sich. Denn im nationalistischen Denken ist die Ausgrenzung und das Abwerten des Anderen stark verankert und führt in der Umsetzung zu unmoralischen und unethischen Auswüchsen, wie wir sie in der Türkei oder auch in Afghanistan erleben. Dass der kurdische Nationalismus nie richtig aufblühen konnte lag nicht nur an dem zum Teil fehlenden Bedürfnis nach einem eigenen Staat sondern auch daran, dass keine grössere Instanz (z.B. Regierung, Land) diese Idee befeuerte und unterstützte. Daher waren Förderer von kurdisch- nationalistischem Gedankengut stets auch auf ausländische Hilfe angewiesen. Diese Abhängigkeit führte zu einer Behinderung dessen Ausbreitung und Stärkung.

1. Die Entstehung des kurdischen Nationalismus und seine Folgen

1.1. Spielball zwischen Feinden

Das Ziel des kurdischen Nationalismus, einen kurdischen Staat zu errichten, ist grundsätzlich bewundernswert. Schliesslich geht mit der Unabhängigkeit auch eine enorme Verantwortung einher. Mit dem Ansatz aber, einem bestehenden Staat grössere Teile seines Territoriums streitig zu machen, ist der Erfolg nur sehr schwer zu erreichen. In Fall der Kurden jedoch haben wir es nicht mit einem, sondern gleich mit vier verschiedenen Staaten zu tun, deren territoriale Integrität von den kurdischen Unabhängigkeitsbestrebungen in Frage gestellt werden. In allen vier Fällen kann man sich sogar die Frage stellen, ob diese nach der Gründung eines kurdischen Staates nicht in sich zusammenfallen würden. Diese Faktoren habe den Traum eines kurdischen Staates praktisch unmöglich gemacht, weil es dazu geführt hat, dass sich die Lager auf beiden Seiten radikalisiert haben. So kämpfen militante kurdische Gruppen nicht nur gegen staatliche Akteure, sondern haben ganze Ethnien (z.B. Türken, Araber etc.) als ihre Feinde definiert. Des Weiteren treiben sie auch muslimisch gesinnte Kurdinnen und Kurden auf die andere Seite, in dem zum Teil anti-islamische Standpunkte vertreten werden. Auch zu nennen ist der Fakt, dass die Kurdinnen und Kurden bzw. kurdische Gruppierungen in den letzten Jahren und Jahrzehnten auch immer wieder Spielball verschiedenster Interessengruppen waren und, in der Hoffnung Unterstützung in

eigener Sache zu kriegen, strategische/kriegerische Ziele anderer Parteien erfüllt haben. Diese

„Dienste“ jedoch wirkten sich zum Teil negativ auf die eigene Glaubwürdigkeit aus und haben den Unmut von regionalen Akteuren geschürt.

1.2. Abhängigkeit von fremden Mächten

1.2.1. Distanz zum Islam und ihr sozialer Bruch mit der Gesellschaft

Als die ersten kurdischen Gruppen, namentlich die PKK, Ende der 70er Jahre zum bewaffneten Widerstand übergingen, führten sie auch gute Kontakte zur damaligen Sowjetunion. Auch das links-sozialistische Gedankengut war zu dieser Zeit Teil vieler kurdischer Organisationen. Bis heute findet man es diese Tendenzen in einigen kurdischen Parteien wie der „Kumleh“. Nach dem Zerfall der Sowjetunion, näherten sich die kurdischen Parteien (auch in ihren Werten) dem Westen an, um neue Verbündete zu gewinnen. Doch weder die kommunistisch-sozialistischen Grundwerte der Sowjetunion noch der kapitalistisch-liberal geprägte Lebensstil der westlichen Welt war eigentlich mit den kulturellen und traditionellen Realitäten der kurdisch-muslimischen Gesellschaft vereinbar. Der Rückgriff auf ausländische Ideologien wurde in kurdischen Gesellschaften als Anti-Islamismus interpretiert und hat in gewissem Maße dazu geführt, dass die militanten Bewegungen und ihre Ideologien in der breiten kurdischen Gesellschaft nie wirklich Fuss fassen konnten.

Die Einflüsse der einzelnen Ideologien waren jedoch nie von langer und stabiler Dauer und passten sich dynamisch den weltpolitischen Realitäten an. Für die eigene Selbstwahrnehmung war auch diese alles andere als hilfreich, konnte man so auch für sich selbst kaum eine langfristige Strategie und Ideologie entwickeln. Doch gerade für einen erfolgreich bewaffneten Widerstand bedarf es eine starke Überzeugung, die sich im besten Fall mit der eigenen Geschichte, Tradition und Kultur legitimieren und stützen lässt. Im Nahen Osten und in islamischen Ländern grundsätzlich spielt der Islam in dieser Angelegenheit eine sehr ernste und wirksame Rolle. Aus diesem Grund ist selbst in der offiziell säkulären Türkei der Islam eine tragende Hauptsäule des nationalistisch weitverbreiteten Gedankenguts. Im kurdischen Nationalismus hingegen hatte der Islam nicht nur keinen Platz, sondern liess sich allein schon wegen der ideologischen Nähe zum Marxismus nicht als Faktor verwenden. Im Islam gelten linke Ideologien wiederum grundsätzlich als Tabu, was gläubige muslimische Kurdinnen und Kurden von einer Unterstützung abhielt. Da der grösste Teil der Kurden muslimisch ist, ist es unmöglich einen unabhängigen kurdischen Staat unter der Führung von Parteien zu gründen, die dem Islam gegenüber kritisch eingestellt sind. Denn ein nicht zu vernachlässigender Teil der Kurdinnen und Kurden definiert sich selbst zuerst als gläubige Muslimin bzw. Muslim und erst in einem zweiten Schritt als Kurdin/Kurde.

1.2.2. Missbrauch durch ausländische Mächte

In jüngerer Vergangenheit hatten die Kurden viel (geo)politische Verantwortung zu tragen, wobei sie daraus, selbst bei erfolgreicher Intervention, nicht immer nur als Siegerpartei hervorgegangen sind. Oft als dienliche „Eingreiftruppe“ kämpften kurdische Gruppierungen in verschiedenen Konflikten und wechselten, je nach politischer Lage, dabei auch immer mal wieder die Fronten.

Nach dem Ersten Weltkrieg unterstützten sie Atatürk, der Ihnen im Gegenzug einen freien und unabhängigen kurdischen Staat versprach, im türkischen „Befreiungskrieg“. Aus dem Versprechen wurde bekanntlich nichts. Auch die Sowjets und Britten unterstützten bis zu den Abkommen kurdische Gruppierungen, die gegen das iranische Regime agierten. So auch die Türkei, die bis zu bilateralen Verhandlungen mit dem Iran anti-iranische kurdische Kräfte unterstützten. Pahlavi seinerseits unterstützte kurdische Gruppierungen, die im Irak gegen Saddam Hussein kämpften und umgekehrt, zu Beginn der iranischen Revolution, war es Hussein, der mit Unterstützung der Kurden das iranische Regime schwächen wollte. Dasselbe Spiel wurde während des Iran-Irak- Kriegs gespielt, bis 1982 die Kurden in der iranischen Region Kurdistan ihre Macht verloren (Badiei et al.,2013). Im Iran-Irak-Krieg arbeiteten die Kurden, die gegen Saddam waren, umfassend mit dem Iran zusammen. Aus dieser Zeit stammt auch das immer noch gute Verhältnis, zwischen dem Iran und der Taliban (bbc.com/persian). Amerika und europäische Partner unterstützten die Kurden nicht nur stark im Bürgerkrieg, sondern waren insbesondere im Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak stark von deren Gegenwehr abhängig. Derzeit unterstützt Israel einige iranisch-kurdische Gruppen und auch im Irak zeigt Israel aktuell eine prominente Präsenz in der Region Kurdistan. Beide Aktivitäten haben das Ziel Druck auf den Iran auszuüben. In all diesen Beispielen trugen die kurdischen Kräfte eine grosse Verantwortung und zahlten diese auch mit viel Blut. Doch nachhaltig verbessert hat sich die Situation für die Kurdinnen und Kurden danach kaum. Für eine kurze Zeit hilfsbereite Ansprechpartner, dienliche Vermittler und starke Verbündete an der Front, wurden sie danach oft einfach wieder ihrem eigenen Schicksal überlassen.

1.2.3. Ausländische Abhängigkeit als Haupthindernis für den Frieden

Weil auch die die Unterstützung der Kurden durch ausländische Mächte kaum aus altruistischen Absichten erfolgte, wurden die Konflikte nach ausländischer Intervention teilweise grösser und dauerten länger an, wovon primär die Unterstützer (Waffen) profitierten. Daraus lässt sich schliessen, dass die Abhängigkeit der Kurdinnen und Kurden durch ausländische Mächte kaum zur Lösung der „Kurdenkonflikte“ beiträgt, weil dabei die wahren Interessen der Kurdinnen und Kurden (Frieden, Unabhängigkeit, Schutz der eigenen Kultur etc.) kaum verfolgt werden.

2. Soziale und wirtschaftliche Deprivation der kurdischen Gebiete im Iran

Die Differenzen der kurdischen Bevölkerung mit der iranischen Regierung sind größtenteils auf ihre soziale und wirtschaftliche Deprivation zurückzuführen. Militärische Konflikte zu Beginn der iranischen Revolution zwischen kurdischen bewaffneten Gruppen und der iranischen Regierung sowie religiöse Unterschiede mit der herrschenden Bewegung führten dazu, dass die Kurden von der iranischen Regierung in Bezug auf Wohlfahrt und Entwicklung stark vernachlässigt wurden. Verschiedene Studien und Untersuchungen zeigen, dass die politische Unzufriedenheit der iranischen Kurden einen ernsthaften und signifikanten Zusammenhang mit der mangelnden Entwicklung und dem Mangel an Sozialeinrichtungen in den kurdischen Gebieten hat.

Shamsurahman Feruten

Universität Basel

 

 

Literaturverzeichnis

Omid Kadirzad, Hossein Mohammadzadeh; Eine Umfragestudie zur ethnischen Identitätssuche und Politisierung der kurdischen Ethnizität im Iran, Security and Social Order Strategic Research Journal, siebter Jahrgang, Nummer 1, Frühjahr 2017, S. 20-73.

Marjan Badiei Aznadahi, Ahad Mohammadi, Azim Zamani; Grundlagen der politischen Identität der iranischen Kurden, Human Geography Research, Band 45, Nummer 3, Herbst 2017, S.95-120.

Politische Instabilität und Identitätskrise in Türkiye einhundert Jahre nach der Ausrufung der Republik, 31.10.2023, www.rfi.fr/fa.

https://fa.wikipedia.org/wiki/%DA%A9%D8%B1%D8%AF%D9%87%D8%A7%DB%8C_%D8%A7%DB%8C%

D8%B1%D8%A7%D9%86

https://www.aasoo.org/fa/articles/2864 https://jhgr.ut.ac.ir/article_35247_bdc1dfeef3f4223830752c0362afce92.pdf https://journals.ui.ac.ir/article_22672_bb0c6db88234c4842bcf1f2ae45138ec.pdf https://www.bbc.com/persian/blog-viewpoints-41650876

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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